Hörgeräteversorgung


Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, ein Hörgerät anzuschaffen, dann bitte ich Sie, zu bedenken:

  • Je jünger Sie sind und je weniger stark Ihre Hörstörung (noch) ausgeprägt ist, umso größer wird langfristig der Nutzen der Hörhilfe für Sie sein.
  • Die Gewöhnung an die neue Welt des Hörens (das natürliche Hören kann Ihnen kein Gerät wieder herstellen!) ist oft schwierig - und umso schwieriger, je älter Sie sind und je schlechter Sie hören.
  • Auch der rein technische Umgang mit dem Gerät will gelernt sein.
  • Der Aufwand für Sie, für den Hörgeräteakustiker und für Ihre Krankenkasse (welche einen bedeutenden Zuschuss zahlt) ist beträchtlich. Letztendlich soll Ihnen das Gerät eine gern getragene Hilfe sein und nicht in einer Schublade verkommen.

 Es empfiehlt sich folgende Vorgangsweise:

  1. Feststellung der Hörbehinderung bei mir und Zuweisung zum Hörgeräteakustiker mit einer entsprechenden Verordnung.
  2. Beim Hörgeräteakustiker wird Ihnen ein Hörgerät angepasst und zur Probe überlassen.
  3. Zwei Wochen darnach sollte eine Kontrolle in meiner Ordination stattfinden. Diese ist nur an besonders vereinbarten Terminen möglich.

Ich bitte Sie daher, unbedingt bei der telefonischen Terminvereinbarung anzugeben: „Ich komme zur Besprechung der Hörgeräteversorgung! Bitte geben Sie mir einen speziellen Termin für ein Sprachaudiogramm!“ Bitte bringen Sie den Lieferschein und den Hörgeräteanpassbericht zu dieser Besprechung mit.


        Krankenkassentarif seit 2010
 Zuschuss
        Einohrige Versorgung
 €  792.-
        Beidohrige Versorgung
 € 1425,60


Sie müssen 3 grundsätzliche Entscheidungen treffen:

  1. Einseitige oder beidseitige Versorgung?
  2. Im-Ohr-Gerät oder Hinter-dem-Ohr-Gerät?
  3. Standard-Gerät oder Gerät mit erweiterten Funktionen?

Was sind die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten?

Einseitige oder beidseitige Versorgung?

Fast immer ist eine beidseitige Versorgung sinnvoll. Ausnahme: wenn eine Seite sehr viel schlechter hört, reicht es oft, nur die bessere Seite zu versorgen.


Im-Ohr-Gerät oder Hinter-dem-Ohr-Gerät?

Im-Ohr-Geräte werden von den meisten Kunden bevorzugt. Hinter-dem-Ohr-Geräte sind aber oft sinnvoll, so z.B.

  • bei reiner Hochtonstörung (da braucht das Ohrpassstück nicht ganz abzudichten -> angenehmeres Tragegefühl),
  • bei sehr starker Hörbehinderung oder
  • bei chronischen Gehörgangsentzündungen.

Hinter-dem-Ohr-Geräte haben weitere Vorteile: sie bieten Zusatzfunktionen, die Bedienungselemente sind größer.


Diese Dame trägt im Bild links ein Im-Ohr-Gerät,

im Bild rechts ein Hinter-dem-Ohr-Gerät.

 

Analoge oder digitale Geräte?

Standard-Geräte: Man bezeichnet sie auch als „Kassen“- oder „Tarif“-Geräte, weil eine Aufzahlung nicht erforderlich ist. Heutzutage sind auch diese Geräte moderne, digitale Hörhilfen. Sehr viele Hörstörungen lassen sich mit diesen Geräten gut versorgen; sie bieten jedoch keine speziellen Funktionen.

 

Geräte mit erweiterten Funktionen: Sie haben Zusatzfunktionen, die Störgeräusche besser unterdrücken, bzw. um spezielle Hörstörungen besser versorgen zu können. Aufzahlungen zum Kassentarif sind dann erforderlich.